Piennolo Tomaten

Die Piennolo Tomate ist eine vom Aussterben bedrohte Tomatensorte, die von wenigen Bauern an den Hängen des Vesuvs kultiviert wird.

Von Jens 3 Min Lesezeit

Piennolo Tomaten – eine Spezialität aus Kampanien

Eine besondere Spezialität, die von den Neapolitanern verehrt wird, ist die Piennolo Tomate. Die Tomaten mit der ungewöhnlichen Form, die wegen ihrer Spitze am Blütenende an Zitronen erinnert, wächst ausschließlich an den Hängen des Vesuvs, wo der Boden besonders fruchtbar ist. Die reifen Früchte sind von einer kräftig roten Farbe, die Nuancen von Pink aufweisen kann. Der Name Piennolo leitet sich von pendolo (dt. Pendel) ab, was mit der hängenden Lagerungsart zusammenhängt. Da die Piennolo Tomaten nur in Kampanien angebaut werden, stehen sie auf der Liste der Prodotti agroalimentare tradizionale (P.A.T.), auf der traditionelle regionale Produkte Italiens versammelt sind.

Eine Dolde mit Piennolo Tomaten

Eine Dolde mit Piennolo Tomaten

Piennolo Tomaten – eine bedrohte Spezies

Einer der Bauern, die die Piennolo Tomaten anbauen, ist Giovanni Busiello. Nach alter Tradition trocknet er seine Ernte auf dem Dachboden, so dass die Tomaten durch den Flüssigkeitsverlust länger haltbar werden. So ist auch im Winter sein Auskommen gesichert. Dabei werden die Tomaten als Dolden an Pechsträhnen aufgehängt. Diese haben aber rein gar nichts mit dem sprichwörtlichen Unglück zu tun – ganz im Gegenteil. Durch die Liebe der Bauern, die die Pomodoro piennolo kultivieren, wird diese seltene Tomatensorte vor dem Aussterben bewahrt. Lediglich in 18 Dörfern rund um den Vesuv werden die raren Delikatessen angebaut. Dabei spielt die Leidenschaft und die Überzeugung für die Piennolo Tomaten die entscheidende Rolle, denn wirtschaftlich effektiv ist die Kultivierung nicht. Zurzeit kämpfen die Erhalter der raren Sorte um den Schutz des Namens und der Herkunft. Denn damit käme auch finanzielle Förderung zum Vesuv, der den Anbau auch für Berufsbauern attraktiv machen würde.

Piennolo - klein aber oho!

Piennolo – klein aber oho!

Piennolo Tomate – der David unter den Tomatensorten

Sich als Piennolo Tomate gegen Sorten wie San Marzano behaupten zu wollen, ist wie ein Kampf zwischen David und Goliath. Die Konkurrenzsorte wird wegen ihrer wenigen Kerne und des reichhaltigen Fruchtfleischs als Saucentomate in aller Welt geschätzt und erfährt wegen des einzigartigen DOP-Status Förderung. Die Piennolo Tomate kann eben „nur“ durch ihren außergewöhnlich süßen Geschmack bestechen und ist im Anbau längst nicht so ergiebig wie ihre längliche Variante. Daher sind es vor allem Hobby-Bauern, besonders Senioren, die sich aus Überzeugung der Piennolo widmen. Für sie steht Geschmack über Effizienz. Der geringe Wasseranteil der seltenen Tomate hängt mit der natürlichen Reifung zusammen und mit dem Umstand, dass am Vesuv künstliche Bewässerung verboten ist. Kein Wunder also, dass die Piennolo-Tomate den auf Ergiebigkeit gezüchteten Sorten im Geschmack weit überlegen ist.

Ein Himmel voller Piennolo Tomaten

Dank ihrer dicken Schale und des geringen Wasseranteils gegenüber anderen Sorten bleiben die Piennolo Tomaten auch Wochen nach der Ernte lange frisch und schrumpelt nicht. Und so, wie in der Toskana die Salamis auf den Dachböden trocknen, hängen in den Dörfern rund um den Vesuv Tomatendolden von den Balken. Die Bewohner sind derart mit dem Herzen bei der Sache, dass es sogar ein Tomatenfest gibt, bei dem die Geistlichen des Ortes die Dolden segnen und die schönsten unter ihnen prämiert werden. Wie bei einem gut gelagerten Wein steigt der Wert der Pomodori in den Wochen nach der Ernte. Bis zur Weihnachtszeit halten sich die dickschaligen Piennolo Tomaten und sind dann für die Vesuvianer so wertvoll wie Kaviar. Man kann aber ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass ihnen ihre Tomaten lieber sind als die Fischrogen.
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Jens Depenau
Hi, ich bin Jens! Italienliebhaber, Hobby-Barista und Gründer von Gustini, Deinem Shop für die leckersten Spezialitäten aus Bella Italia. Ich bringe Dir Italien auf den Tisch!
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  1. Dieter Dittrich
    am 11. Oktober 2009 um 10:33

    ich bin Tomatenfreund.
    Wo kann man Samen bekommen

    1. admin
      am 13. Oktober 2009 um 10:01

      Entweder bei Tomandi (einfach mal bei Google eingeben, ein Online-Shop aus der Schweiz) oder eine Dose Tomaten kaufen und die Samen heraussammeln.

  2. Cilento
    am 9. Oktober 2009 um 11:41

    Bei diesen Tomaten läuft mir das Wasser im Mund zusammen.Kein Vergleich zu den Dingern die wir hier im Supermarkt kaufen können.Schade eigentlich.

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